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Aichmühle

Jurahaus, Titting, AichmühleDie Aichmühle liegt an einer Biegung des oberen Anlautertales. Von Titting ist die Mühle rund drei Kilometer entfernt. Bereits 1548 ist die Aichmühle im Salbuch des Eichstättisch-Fürstbischöflichen Pflegamtes Titting-Bechthal genannt.
Wohnhaus und Mühlgebäude, zweigeschossiger giebelständiger Satteldachbau mit runder Aufzugsluke, Putzbandgliederung, Sonnenuhr und originaler Haustür, erbaut 1848; Zuhaus (Korb), zweigeschossiger Satteldachbau auf Bruchsteinsockel, mit Kalkplatten, Obergeschoss mit Fachwerk, 18. Jh.; angebaute Hofkapelle, kleiner Satteldachbau mit Kalkplatten, 19. Jh.

Lit.: „Das Jurahaus – Ein Bild von einem Haus“, S.27; Jurahausmagazin Nr.8, S.60
Quellen: Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege Regierungsbezirk Oberbayern Eichstätt Titting; https://de.wikipedia.org/wiki/Aichm%C3%BChle_(Titting);
Fotos Lautz 1976 (Sammlung Unterkircher/ Jurahausverein), KS 08/2013

Dietfurt a.d.Altmühl, Pfarrgasse 6, „Hollerhaus“

Jurahaus, Dietfurt a.d.AltmühlJura-Bauernhaus mit Kalkschieferdach; Seit 1989 wird das so genannte Hollerhaus als Museum genutzt. Neben der Entstehungsgeschichte der Besiedelung des Talraums in Dietfurt a.d. Altmühl zeigt das Museum eine umfangreiche Gesteins- und Fossiliensammlung

Quelle: http://www.dietfurt.de/sehenswertes/museum_im_hollerhaus-156/;
Foto KS 02/2014

Eichstätt, Frauenberg

Jurahaus, EichstättAußerhalb der ummauerten Stadt entwickelten sich schon im 13./14. Jahrhundert offene Vorstädte, darunter die kleine Spitalvorstadt rechts der Altmühl und hangseitig anschließend die Sebastians- und Frauenbergvorstadt. Für alle Vorstädte verbindlich wurde vielleicht schon im Spätmittelalter, mit Sicherheit aber nach dem Dreißigjährigen Krieg, die giebelständige Wohnhausbebauung in charakteristischer Altmühljura-Bauweise, ursprünglich mit Kalkplattendächern. Auch wenn am Frauenberg ein Gebäude bereits in der Mitte des 15. Jahrhunderts (1452-62) nachgewiesen ist, stammt die Mehrzahl der Gebäude jedoch aus dem späten 17. und 18. Jahrhundert. Das auf dem historischen Foto abgebildete Jurahaus-Ensemble ist bereits 1814 in der Bayerischen Uraufnahme nachgewiesen.

Quelle: Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege Regierungsbezirk Oberbayern Eichstätt; http://geoportal.bayern.de/bayernatlas/…
Fotos Stoja ca. 1910, KS 06/2009

Etting (Ingolstadt), Kipfenberger Straße 108

Jurahaus, etting, ingolstadtBauernhaus; Eingeschossiger Flachsatteldachbau auf hohem Kellergeschoss, mit Kniestock und Kalkplattendach, auf spätmittelalterlichen Fachwerkbau zurückgehend, wohl 16. Jahrhundert, später massiv ausgemauert; mit Eingang zu einem unterirdischen Gang.

Die Legende der drei elenden Heiligen
Zur Zeit einer schweren Christenverfolgung in England verlies der einer adligen Familie entstammende Kaufmann Archus mit seinen beiden Söhnen Herenneus und Quartanus das Vaterland. Auf ihrer Wanderung kamen sie bis in die Gegend von Ingolstadt. In der Wildnis des Harder Waldes bot ein Felsen den Verschmachtenden wunderbar Wasser und Labung. Sie ließen sich hier nieder und wählten drei Höhlen als ihren Wohnsitz. Nur zum gemeinsamen Gebete kamen sie in der größeren Höhle zusammen. Sie nahmen sich der verfolgten Christen an, begruben die um ihres Glaubens willen Getöteten und starben schließlich eines gottseligen Todes. Über ihren Gräbern baute man eine Kirche. Hier geschahen manche Wunder und von weiter Ferne kamen viele Wallfahrer.
Bis heute ist die Herkunft der drei elenden Heiligen unklar und auch die Namen haben im Verlauf der Jahrhunderte Wandlungen erfahren. Bei ihrer ersten Nennung werden noch deutsche Namen verwendet: Archan, Haindrit und Gardan. Als ihr Herkunftsland wurde aber meistens England angenommen, weswegen sie den Namenszusatz „elend“ erhielten, was im Althochdeutschen „fremd“ bedeutet.
Der früheste Nachweis dieser Geschichte stammt aus dem Jahre 1496. In dieser Geschichte steckt wohl ein kleines Körnchen Wahrheit, denn es gibt in Etting tatsächlich einige unterirdische Hohlräume, deren Entstehungsgrund man noch immer nicht wirklich erklären kann. Der Heimatforscher Johann Baptist Götz hat schon 1924 zusammengetragen, was damals noch überliefert war. „Eine Wohnung des Heiligen“ liege gegenüber der Kirche „beim Hause des Melbers“ und sei über einen unterirdischen Gang mit dem Altar des Heiligen in der Kirche verbunden. Ein eisernes Gitter habe noch 1627 den Abschluss gebildet. Bei der Ortsbevölkerung war der Gang unter dem Jurahaus in der Kipfenberger Straße 108 nur als „Geheimgang“ bekannt. Der Zugang von der Straße aus ist durch eine niedrige Kellertür verschlossen.

Quellen: www.lochstein.de/hrp/erdstall/andere/etting/etting.html; Sammelblatt des Historischen Vereins Ingolstadt 1923, Bd. 43, S. 1 ff., Johann Baptist Götz, „Etting und seine drei elenden Heiligen. Ein Beitrag zur ältesten Siedlungsgeschichte Ingolstadts“ ; www.pfarrei-etting.de/unsere-pfarrei.html;www.bistum-eichstäett.de/pfarrei/etting/kirchenfuehrer/orts-undwallfahrtsgeschichte/; Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege, Regierungsbezirk Oberbayern, Ingolstadt (Stadt);
Foto KS, 09/2015

Gaimersheim, Pebenhauser Str. 2 (Marktmuseum)

jurahaus gaimersheimEhemaliges Jurabauernhaus, jetzt Marktmuseum. Zweigeschossiger Massivbau mit Kniestock, dreifachstehendem gotischem Pfettendachstuhl aus Eichenholz, Legschieferdach, gewölbten Räumen im Erdgeschoss, barocke Putzgliederung, im Kern wohl Mitte 16. Jahrhundert, Dachwerk 1536 (dendrochronologisch bestimmt). Renoviert 2005 – 2007.

Marktmuseum im Winterbaueranwesen
Das Marktmuseum widmet sich schwerpunktmäßig lokalen Funden der Steinzeit, Themen aus der Römerzeit, aber auch der Gaimersheimer Schulgeschichte und den Bewohnern des Winterbaueranwesens. Außerdem werden Handwerk, Gewerbe sowie Marktgeschichte (Marktwerdung, Sagen, Religion, Vereine, historische Gebäude etc.) dargestellt.

Quellen: Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege Regierungsbezirk Oberbayern Eichstätt Gaimersheim; www.gaimersheim.de/index.php?id=302; www.gaimersheim.de/fileadmin/Dateien/Dokuwinterbauer.pdf
Foto KS 12/2012

Mattenmühle 1

Jurahaus Treuchtlingen MattenmühleMühl- und Bauernhaus, zweigeschossiger Satteldachbau in Jura-Bauweise, mit Kniestock, 18./19. Jh.; Nebenhaus mit Scheune, erdgeschossiger Satteldachbau mit Kniestock.
Die Mattenmühle liegt am der Altmühl zufließenden Möhrenbach. Der Name der Mühle wird teils auf den Vornamen „Matthes“ (Kurzform von Matthäus bzw. Matthias) oder auch auf das ahd. mata – mhd. mate Matte, Wiese zurückgeführt.

Im Klostersalbuch von 1360 ist sie als „Mühle des Brunitzermüllner an der Mern“ als Besitz der Abtei St. Walburg der Benediktinerinnen in Eichstätt aufgeführt. 1654 sitzt ein Jörg Wahlmüller auf der „Matdmül“, womit sich die heutige gängige Bezeichnung andeutet. Die Vogteirechte (weltliche Zuständigkeit und Verwaltung) lagen zunächst beim ansbachisch-markgräflichen, später dem brandenburg-ansbachischen und schließlich dem preußischen Verwalteramt in Treuchtlingen, die hohe Gerichtsbarkeit hatte die Herrschaft Pappenheim inne. Mit der Säkularisation kam die Mühle 1805/06 an das Königreich Bayern und gehört seit 1972 zu Treuchtlingen. 1910 wurde der Sägebetrieb der Mühle eingestellt; die Getreidemühle wird nur noch für den Eigenbedarf genutzt. Im Nebenerwerb wird Landwirtschaft betrieben.

Quellen: Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege Regierungsbezirk Mittelfranken Weißenburg-Gunzenhausen Treuchtlingen; „Die Siedlungsnamen des Bistums Eichstätt von Dr. Michael Bacherler (1924)“ in:  http://www.boari.de/ortsnamen/mattenmuehle.htm; https://de.wikipedia.org/wiki/Mattenm%C3%BChle_(Treuchtlingen)
Fotos Schwimmer 07/2015

Prunn, Hauptstr. 7 u. 9

jurahaus, riedenburg, prunnHauptstraße 7 (im Vordergrund). Wohnhaus, ehem. Mittermühle, zweigeschossiger Massivbau mit hohem Kniestock, Jura-Bauweise mit Kalkplattendach, 18./frühes 19. Jh.;
Hauptstraße 9 (Gasthof im Hintergrund), in Uraufnahme (1820) eingetragen mit geringfügig unterschiedlichem Grundriss, Jura-Bauweise mit Kalkplattendach.

Quelle: Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege Regierungsbezirk Niederbayern Kelheim Riedenburg; http://geoportal.bayern.de/bayernatlas/…
Foto KS 08/2013

Schambach (Riedenburg)

Ehem. Pfarrhof; Wohnhaus, unregelmäßige Vierflügelanlage mit geschlossenem Innenhof, zweigeschossiger Walmdachbau mit hohem Kniestock und Kalkplattendach, Aufzugsgaube und Korbbogenportal nach Norden, erbaut 1712 (vermutlich aus der Werkstatt von Gabriel de Gabrieli; Vorgängerbau bis ins 10.Jhdt zurückgehend); gedeckter Brückengang zwischen Pfarrhof und Kirche;
Ehem. Pfarrstadel, zweigeschossiger massiver Bau mit Kalkplattendach, z.T.Holzständerwerk, verbrettert, 18./19. Jh.;
Stall, eingeschossiger Massivbau mit Kniestock, Kalkplattendach und Putzgliederungen, wohl 18. Jh.; Hofmauer, mit Tordurchfahrt undNebeneingang, wohl 18. Jahrhundert.

Idyllisch gelegen, umfasst das Kirchdorf Schambach die barocke Wallfahrtskirche „Mariä Heimsuchung“, den ebenfalls barocken Pfarrhof, das Lehrerhaus und die ehem. Schule. Das Ensemble liegt außerhalb von Riedenburg in Einödlage im Schambachtal. Die Kirche, eine romanische Chorturmanlage, zählt zu den Urpfarreien des Gebiets. Der 1712 unter Pfarrer Johann Baptist Neumair neu erbaute Pfarrhof besitzt zusammen mit seinen Wirtschaftsgebäuden den Charakter eines stattlichen Gutshofes. Der Pfarrhof selbst ist ein rechteckiger, dreigeschossiger Bau mit Innenhof. Hier finden sich auf drei Seiten Arkaden im Erdgeschoß und im ersten Stockwerk auf viereckigen Pfeilern; jetzt größtenteils zugesetzt. Die ganze Anlage, die Baudetails, sowie auch die auffallend flachen Dächer weisen auf einen italienischen Baumeister.

Aus den Erinnerungen an Schambach von Pfarrer Albert Mandl:

Durch saftige Wiesen sich schlängelt
Die Schambach … an Forellen reich.
Drinn´ spiegelt sich riesig das Pfarrhaus
Uraltem Klosterbau gleich.

Lit: „Das Jurahaus – Ein Bild von einem Haus“, S. 130+156/157; Magazin „Das Jurahaus“, Nr.4, S. 18;
Quellen: G. Winbeck; Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege, Regierungsbezirk Niederbayern, Kelheim, Riedenburg in: https://archive.org/stream/bezirksamtbeiln00madegoog/ Bezirksamt beiln00madegoog_djvu.txt
Fotos: Winbeck 07/2015