Archiv der Kategorie: Pfahldorf (Kipfenberg), Ldkr. Eichstätt

Pfahldorf, Juraring 10

jurahaus kipfenberg pfahldorf„Zu den ansehnlichsten Resten römischer Alterthümer in Teutschland gehört ohne Zweifel die Landmarkung, welche von dem Kaiser Hadrian errichtet worden ist, und in unseren Tagen das Vallum Hadrians, der Pfahl, der Pfahlrain, die Pfahlhecke, der Pfahlranken, und am gewöhnlichsten die Teufelsmauer genannt wird. […] Sie theilt diese Benennung auch den Feldgründen, den Wiesen … und selbst den Ortschaften mit. […]
Der Platz, an welchem sich die Teufelsmauer auf den Pfahldorfer Berg zieht, heisst der Pfahlbuck. […] Die Mauer läuft sehr kenntlich, ohne eine Stümmlung erduldet zu haben, immer mehr und mehr von dem Bergrande abweichend, stets nahe an dem Gangsteige fort. Ihre schwarzen über das grüne Moos hervorragenden Steine geben ihr ein ehrwürdiges Ansehen. […] Nach 29 Schritten gelangt man zu einer Strecke, welche überall die Kennzeichen der unbarmherzigsten Zerstörung aufweist. Man nahm hier im Jahre 1817 beinahe alle grösseren Steine hinweg, um aus denselben das Schulhaus in Pfahldorf zu erbauen. […] Nach und nach wird die Waldung immer lichter … und man sieht sich auf eine freie Heide verpflanzt, wo man durch eine liebliche Aussicht erquickt wird. Man erblickt vor sich den hohen Thurm und die Hausdächer von Pfahldorf, in weiter Entfernung mehrere Dörfer, überall gesegnete Felder. Die Aecker von Pfahldorf sind von Wäldern, wie von einem Zirkel umschlossen. Die Teufelsmauer bildet den Durchmesser des grossen Zirkels.“

Quelle: „GENAUE BESCHREIBUNG der unter dem Namen der Teufelsmauer bekannten Römischen Landmarkung. Dr. Fr. Triton Mayer, Stadtpfarrer zu Eichstätt, und corresp. Mitglied der königl. bayer. Akademie der Wissenschaften“, München 1824; aus: https://archive.org/stream/abhandlungenbaye01baye/abhandlungenbaye01baye_djvu.txt
Foto KS 03/2013